Mittwoch, 18. September 2013

Nicht ohne meinen Filo!

Ohne externes Gedächtnis bin ich nicht überlebensfähig. Wenn ich mal 2 Tage nicht in den Planer schaue, läuft hier alles aus dem Ruder. Die Depression hat mein Gehirn zu einem löchrigen Käse gemacht, ich muss ALLES aufschreiben. Mein treuer Domino ist immer in meiner Nähe und begleitet mich überall hin.

Ich sehe mir sehr gern an, wie andere ihre Planer organisieren, deswegen zeige ich jetzt mal meinen ganz ausführlich.

Wie die meisten Organizer-Junkies habe ich eine Menge Formate und Varianten ausprobiert. So sehr mir es gefallen würde, einen gebundenen Jahresplaner zu haben, den man ins Regal stellen kann, überwiegen für mich doch die Nachteile: nicht genug Platz für Notizen und Zusatzinfos (bzw. müsste man sie jedes Jahr übertragen), zum Jahresende hin weiß man nicht wohin mit Terminen und to-dos fürs nächste Jahr etc.

An Filos hatte ich bisher einen Compact, dann einen A5, dann die Kombination von Compact unterwegs und A5 zuhause - war alles nicht optimal. Ich brauche einen Planer für alles, mit zwei komme ich nicht zurecht. Jetzt bin ich wieder bei der Größe Personal gelandet. Das ist zwar nicht das Nonplusultra, aber der beste Kompromiss zwischen Größe und Portabilität

Genug der Vorrede, jetzt kommen die ganzen schmutzigen Details :) (Achtung, Bilderflut!)


- Mein Domino in Electric Blue (der eigentlich in so ziemlich jedem Licht lila aussieht...)
- in den Taschen stecken ein paar Visitenkarten und Flyer, Belege und zur Zeit der Impfausweis meiner Katze. Als Startseite dient eine transparente Hülle, in der einige Fotos stecken. Auf der Rückseite sind auch noch welche.

Zur Zeit benutze ich gleich zwei Register mit folgenden Rubriken: als erstes der Kalender, to-do, Notizen, Listen, Infos, Fitness, Finanzen, Blog, Omma, Projekte, LucieFaire, Markt, und einen leeren Tab, der für temporäre Geschichten wie Weihnachten genutzt wird. Damit bin ich noch nicht ganz glücklich, hab aber im Moment keine Nerven zum Überarbeiten.

Kalender: Normalerweise benutze ich den mitgelieferten "Woche auf zwei Seiten"-Kalender. Nachteile: Zu viel Platzverschwendung durch die vielen Sprachen und internationalen Feiertage, die mich nicht die Bohne interessieren, das Papier verträgt keinen Füller und am Wochenende reicht der Platz hinten und vorne nicht. Eine Zeitlang habe ich mir eine abgespeckte Variante selbst gedruckt; aber das wurde mir dann doch zu zeitaufwendig und ich bin zum serienmäßigen Kalender zurückgekehrt. Ich benutze gerne mehrere Farben, um verschiedene Aufgaben/ Termine auf einen Blick voneinander unterscheiden zu können.


Zur Zeit experimentiere ich mit einer genialen Idee von Limetreefruits, die mein Dilemma lösen könnte: ich brauche eigentlich mehr Platz für die täglichen Eintragungen, aber wenn ich eine Seite pro Tag benutze, fehlt mir der Wochenüberblick. Ich hab es mit der Kombination von Tages- und Monatsseiten   probiert - es geht nicht... Ich brauche das auf einen Blick! Wenn ich erst blättern muss, wird die Monatsübersicht einfach nicht benutzt. Außerdem habe ich keine Lust, alle Termine doppelt und dreifach einzutragen (das ist mal ein Punkt, wo ein elektronischer Kalender klar im Vorteil ist, nämlich Termine in verschiedenen Zeitrahmen anzuzeigen). Ich führe Termine parallel im Mac-Kalender, der sich automatisch mit iPhone und iPad synchronisiert.


Jedenfalls ist ihre Idee, die Seiten zu teilen: der obere Bereich ist für die Wochentage, und die Tagesseiten werden so beschnitten, dass die Wochenübersicht immer zu sehen ist. Das habe ich mir mal schnell mit Lineal und Bleistift nachgebaut zum Testen (ihre Printables sind mir zu verspielt und zu strukturiert). Ich nutze das System erst seit einer Woche, deswegen bin ich noch zu keinem Urteil gelangt. Hundertprozentig glücklich bin ich damit nicht... Aber dazu ein andermal.


To do: der meistgenutzte Tab nach dem Kalender. Hier ist die Master-Liste. So täglicher Kleinkram wie Wäsche aufhängen kommt auf die Tagesseiten, größere Sachen oder solche ohne festen Termin in die to-do-Liste. Außerdem gibt es eine Liste für "Irgendwann mal" und die Follow-up-Liste für Sachen, auf die ich warte oder nachfassen muss (wenn damit ein fester Termin verbunden ist, kommt es zusätzlich in den Kalender). Ich werde hier auch die Projektblätter einordnen; das sind ja letztlich auch nur Aufgaben, nur eben gruppiert.


Notizen: Hier wird alles aufgeschrieben, was nicht in eine bestimmte Rubrik gehört. Rezepte, Gesprächsnotizen, interessante Webseiten, Ideen, auch mal eine Zeichnung, ein Song, den ich gehört habe, Zitate - eben alles.


Listen: Wunschliste bzw. Merkliste für Anschaffungen, Geschenkideen, eine Geliehen/Verliehen-Liste, Bücher, die ich lesen will, Filme etc. Die hatte ich eine Zeitlang unter Notizen eingeordnet, aber brauchte sie doch so häufig, dass mir das Blättern auf den Keks ging und sie jetzt einen eigenen Tab haben. Wenn eine Seite voll ist und die Liste auf der Rückseite weitergeht, male ich einen kleinen Pfeil unten in die Ecke. Sonst vergesse ich immer, auch auf der Rückseite nachzuschauen.

die Katze hilft gern
Infos: hier sind Notizen von dauerhaftem Interesse drin. Zum Beispiel eine Liste meiner Aquarellfarben, damit ich nicht wieder etwas doppelt kaufe, die wichtigsten Telefonnummern, falls mal das iPhone streikt, Kundennummern die ich öfter brauche, Geburtstagsliste, welche Staubsaugerbeutel und welche  Nähmaschinennadeln ich brauche (das muss ich jedes mal nachschauen), aktuelle Medikation, Schuhgrößen der Verwandtschaft für die alljährlichen Weihnachtssocken und so weiter und so fort. 

Fitness: ist noch leer, weil noch im A5-Domino. Da kommt rein die Gewichtsliste, Monatskalender fürs Sporteln, Rezepte und eine Übersicht "schlankmachender" Lebensmittel.

Finanzen: eine Liste zu bezahlender Rechnungen mit Betrag und Termin, Übersicht der monatlichen Abbuchungen, Jahresbudget, und ein paar Formulare für die täglichen Ausgaben, wobei es mir schwerfällt daran zu denken. Eigentlich trage ich nur so selten ein, dass ich es auch ganz lassen könnte...

Blog: auch noch leer bis auf eine Seite mit ein paar Themenideen. Da sollte noch eine Monatsübersicht für Blogbeiträge rein und Seiten für Monatsplanung, aber eigentlich brauche ich das gar nicht - zumindest jetzt nicht. Das wäre dann Planen um des Planens willen :) Ich weiß noch nicht, ob der Blog auf Dauer einen eigenen Tab braucht, vielleicht lagere ich das Thema auch aus in die Notizen.

Omma: ich erledige eine Menge Papierkram für meine Großmutter, unter anderem fülle ich die Überweisungen für sie aus, weil sie fast blind ist, also habe ich ihre Bankverbindung hier drin und eine Liste der Zahlungen, um bei den regelmäßigen Fragen, ob dies oder jenes schon überwiesen ist, Auskunft geben zu können (wir erinnern uns, Kopf wie Sieb) :) Außerdem eine Liste ihrer Ärzte und weitere Infos.


Projekte: hab ich hier schon etwas dazu geschrieben. Perspektivisch kommen die Projekte mit in den Tab To-do.

LucieFaire: LucieFaire ist mein klitzekleines Handmade-Label, entstanden aus der Überproduktion von Gestricktem und Genähtem, das jetzt langsam ein ernstzunehmendes Geschäft wird. Auf diesen Seiten sammle ich Produktideen, Infos zu Abrechnungen und Steuern, Marketingideen und so weiter. Es gibt auch eine Bestellliste für den Großhändler, da muss man ein bisschen sammeln, damit sich eine Bestellung lohnt. Außerdem sind da auch die Notizen zu verschiedenen Shopsystemen, weil ich demnächst einen eigenen Onlineshop basteln will.


Markt: mit LucieFaire war ich dieses Jahr das erste Mal auf einem Handmade-Markt, aber das soll nicht das letzte Mal gewesen sein. Hier habe ich eine Übersicht von in Frage kommenden Märkten, wann ich mich beworben habe und ob ich angenommen bin, Notizen zu laufenden Bewerbungen, Detailinfos zu den Märkten an denen ich teilnehme (Aufbauzeiten, gebuchte Standgröße, Kosten), und die Markt-Checkliste. 

Für Marktplan und Geburtstagsliste hab ich mir eine Jahresübersicht-Vordruck gebastelt. Die Vorlage kann man hier herunterladen (für Personal)

Und zu guter Letzt ein freier Tab, der für temporäre Geschichten gedacht ist. Zur Zeit habe ich darin die Weihnachts-Vorbereitung: Geschenkideen, Liste der Sachen, die ich stricken oder nähen will, was ich zur großen allgemeinem Weihnachtsfeier mitbringen muss, etc. (seit einigen Jahren treffen sich die Familien von meiner Schwester und ihrem Freund zu Heiligabend bei ihnen, das ist so eine richtige Großfamilienfeier und jeder bringt was mit. Wir kommen ja aus einer sehr kleinen Familie, da ist das sowohl herrlich als auch anstrengend :) )


Danach kommt zwei Kartenhüllen, in der Führerschein, Metro-Karte und die Karte fürs Carsharing stecken, dazu Bankkarten, die ich nicht dauernd brauche, Ikea-Karte, und ein paar Visitenkarten. Ich mag mein Portemonnaie so schlank wie möglich, deswegen hab ich da nur die ec-Karte und das Geld drin, und den Rest im Filo.

In der Reißverschlusshülle steckt der Personalausweis (passt nicht ins Portemonnaie), eine Not-Briefmarke, Rentenausweis, die Anleitung, wie man bei Ommas Telefon Nummern speichert (das ist völlig un-intuitiv, und ich muss es dauernd neu machen, weil Omma es immer wieder schafft, den Speicher zu löschen). Außerdem bunte Klebepunkte, die ich mal im planerischen Enthusiasmus unbedingt haben musste, aber jetzt gar nicht benutze :)


Dann noch ein paar Haft-Indextabs (Fehlkauf, da zu dünn und nur mit Folienschreiber zu beschriften, aber nun muss ich sie erst mal aufbrauchen). In der hinteren Tasche stecken ein paar Belege, ein Gezeitenkalender und ein Strickmuster, das ich auf dem Weg nach draußen aus dem A5 gerissen habe, als ich letztens eine Woche weggefahren bin und das Strickzeug mithatte.


Außerdem liegen an strategisch wichtigen Stellen ein paar "Age Bag"- Notizbücher von Clarefontaine* herum, falls der Filo mal nicht in der Nähe ist oder für längere Notizen, weil man viel besser auf der Rückseite schreiben kann (gut, man könnte die Seiten aus dem Filo auch jedesmal ausheften, um auf der Rückseite zu schreiben, aber wer macht das schon?!). Sie haben perforierte Blätter, die nach dem Heraustrennen genau die gleiche Größe haben wie das Personal-Papier. Nur noch lochen, einheften - fertig. Ich mag zwar das glatte Papier nicht besonders, aber für Füller ist es hundertmal besser als das von Filofax. Ich vergesse nur immer, links genug Platz zu lassen für die Löcher :)
*was soll das eigentlich heißen? Alterstasche?! Das ist doch Bullshit-Bingo...

Das war's erstmal :)

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